Bauland im Kreis Kleve weiter rar und teuer

In dem Grundstücksmarktbericht des Kreises werden die Baulandpreise in den Städten und Gemeinden aufgelistet und zeigt so an, wie viel ein Ein- oder Zweifamilienhaus kostet. Der Gutachterausschuss vergleicht hierfür anhand der verkauften Grundstücke und Häuser die Preise und legt Richtwerte fest, die der Preis-Orientierung dienen. Teuer ist es bei uns besonders in der Kreisstadt Kleve.

 

Der Immobilienmarkt boomt trotz Corona-Krise ungebrochen. Der Umsatz der Verkäufe von Grund und Boden oder von Immobilien stieg 2019 auf den Umsatz von 750 Millionen Euro – Rekord. Der hohe Umsatz steigt seit Jahren und zeigt, dass die Nachfrage weiter hoch ist, so der Vorsitzende des Gutachterausschusses des Kreises Kleve. Der Ausschuss trägt jährlich die Ergebnisse der Marktuntersuchung zusammen. Rund 60% der Umsätze wurden über den Verkauf von bebauten Grundstücken erzielt, 20% über Eigentumswohnungen und 22% über den Verkauf von unbebauten Grundstücken. Der Umsatz von Grundstücken könnte in vielen Kommunen des Kreises deutlich höher sein, wenn es mehr freie Grundstücke geben würde. Einen Mangel an Bauland kann auch der Gutachterausschuss bestätigen. So sagt der Bericht, dass in den meisten Kommunen weniger Bauland als im Vorjahr verkauft wurde. Eine positive Bilanz liegt hier ursächlich bei den großen Baugebieten in Goch (+ 51 verkaufte Grundstücke), Issum (+ 22) und Weeze (+ 20).

 

Auch deshalb sind die Preise für freistehende Immobilien deutlich gestiegen

2014 wurden Häuser für 150.000 - 200.000 € verkauft, 2019 lagen die Preise schon bei 250.000 – 275.000 €. Außerdem gab es 2019 22 Häuser, die für mehr als 500.000 € verkauft wurden. Aber nicht nur bei freistehenden Ein- oder Zweifamilienhäusern ist der Preis gestiegen, sondern auch bei Reihenhäusern: Mittelhäuser 150.000 - 175.000 €, Eck- und Endhäuser 200.000 – 225.000 €. Insgesamt wurden im Kreis Kleve 1.625 Ein- und Zweifamilienhäuser verkauft und erzielten die Rekordsumme von 388 Mio. Euro. In Goch wurden für diese Immobilien im Mittel 2.300 € pro m²-Wohnfläche erzielt, in Geldern 1.900 €, in Kleve 2.200 €, in Straelen 3.200 € und in Wachtendonk 2.814 €. Im Schnitt wurden in Kleve allerdings vor allem ältere Häuser verkauft.

 

Unterschiedliche Preis in den Kommunen

Die Preise sind je nach Kommune und je nach Wohnlage sehr unterschiedlich. Das gilt auch für die Preise für Wohnbauland. Die günstigsten Grundstücke in guter Lage gibt es in Kalkar (145 € / m²), Uedem (130 € / m²) und Weeze (135 € / m²). Am teuersten ist es in Kleve (230 € / m²), Straelen (200 € / m²), Goch (195 € / m²), Geldern und Kevelaer (190 € / m²).

Somit haben sich die Preise zwischen dem Norden und dem Süden des Kreises verschoben. Jahrelang konnten die südlichen Kommunen, aufgrund der Nähe zur Metropol-Region Ruhrgebiet, höhere Wohnlandpreise erzielen als die nördlichen. Die Unterschiede sind inzwischen aber nur noch geringfügig und die höchsten Preise werden in der im Norden liegenden Kreisstadt Kleve erzielt.

 

Eigentumswohnungen oft teurer

Wer eine Eigentumswohnung erwerben wollte, musste meist tiefer in die Tasche greifen. Im Kreis Kleve kostet eine solche Wohnung im Durchschnitt 2.700 € pro m². Das sind 4% mehr als im Vorjahr. Gebrauchte Wohnungen wurden sogar noch deutlich teurer: hier sind es 10% mehr.

 

Und was ist mir Gewerbeflächen?

Bei den Gewerbeflächen sind nicht die Flächen für Handel und Gewerbe in City-Lagen gemeint. Wer ein Gewerbe aufbauen möchte, findet in Issum (27,98 € / m²), Bedburg-Hau (24 € / m²) und Kranenburg (20 € / m²) die günstigsten Preise. Oft mehr als das Doppelte muss man in Kleve (48,91 € / m²) und Emmerich (49,40 € / m²) aufbringen. Gefolgt von Straelen (48,65 € / m²) und Goch (46,66 € / m²).