KfW-55-Förderung wird eingestellt

 

Mit der KfW-55-Förderung lässt die Politik Ende Januar 2022 eine wichtige Förderung für klimaeffizienten Neubau auslaufen. Dementsprechend groß ist die Kritik aus der Branche.
Die Förderung für den KfW-55-Standard kann nur noch bis zum 31.01.2022 beantragt werden. Dies hat das Bundeswirtschaftsministerium Anfang November mit einer entsprechenden Änderung der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) auf den Weg gebracht. In Zukunft sollen Fördergelder vermehrt in Gebäudesanierungen und besonders effiziente Neubauten (sprich KfW-40-Standard) fließen. Dafür entfällt das Förderbudget für weniger effiziente Neubauten (KfW-55-Standard). Viele Projektentwickler haben mit dem KfW-55 geplant: Für Bauherren gibt es neben dem günstigen KfW-Darlehen auch ein Zuschuss von bis zu 26.250 €.
Diese Änderung stößt auf große Kritik. Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, hierzu: „Ohne diese Förderung wird das Wohnen mit erhöhtem Klimastandard für viele Menschen in Deutschland unbezahlbar.“ Eins steht fest: Klimaschutz und soziale Ziele müssen zusammen gedacht werden. Gerade für die ambitionierten und gesellschaftlich wie politisch gewollten Klimaziele. Gedaschko: „Deshalb gilt für das Wohnen: Es muss gefördert werden, was gefordert wird.“

Einstellung ist wie Baubremse

Das die Förderung vollständig eingestellt wird, ist für Gedaschko deshalb nicht nachvollziehbar. Man hätte aus seiner Sicht die Förderhöhe reduzieren können. Die komplette Einstellung bedeute faktisch einen Neubaustopp, gerade im Mietwohnungsbau. Denn: höhere Effizienzstandards können nur über höhere Mieten realisiert werden und diese seien im bezahlbaren Segment nicht erreichbar.
Wenn die Politik die selbstgesetzten Ziele mit 400.000 Neubauwohnungen jährlich (hiervon 100.000 Sozialwohnungen) erreichen will, wird dies in der Effizienzklasse KfW-55 erfolgen müssen. Gedaschko: „Die Einstellung zum 01.02.2022 wird hier als Baubremse wirken.“